Die Stunde der Wintervögel

In unserem Garten gibt es ein paar zwitschernde Dauergäste: Amseln. Seit Jahren begleiten sie uns durch die Jahreszeiten. Manchmal unterhalte ich mich mit ihnen. Zumindest sehen sie mir aufmerksam ins sprechende Gesicht, wenn ich ein paar Geschichten von mir gebe. Wir sind uns vertraut.

Doch das sind nicht die einzigen Federtiere, die sich rund um unser Haus das Essen zusammen suchen. Rotkehlchen, Blaumeisen, ein Specht und ein paar Grünlinge feiern ab und an ein Fest auf unserer Birke. Es ist eine wahre Wonne ihnen dabei zuzusehen und ihren aufgeregten Lauten zu lauschen. Spannend fand ich dabei, dass sie im Winter dann auftauchen, wenn es einen Kälteeinbruch gibt. Die nächsten Tage ist es wieder soweit und es wird “winterkalt”. Die perfekten Voraussetzungen für die Aktion von Birdlife Österreich. In der bereits 15. Stunde der Wintervögel kann jeder beim Zählen unserer heimischen Arten mitmachen und dabei einen wichtigen Beitrag zu Vogelforschung leisten.

Winterfütterung

Im Garten meiner Großeltern stand früher ein riesiges Vogelhäuschen. Wir Kinder durften das immer mit Leiter und vereinten Kräften auffüllen. Man nahm das große Dach ab und schüttete einen großen Sack Vogelfutter von oben hinein. Das große Panoramafenster im Haus, das vielleicht 10 Meter entfernt war, war der perfekte Beobachtungsposten. Ich habe es geliebt.

Mit der Sensibilisierung für die Natur wird heutzutage vieles, was den anschein hat in das komplexe Gleichgewicht einzugreifen, hinterfragt. Das ist gut und wichtig. Wie verhält es sich also mit der Zufütterung der Vögel im Winter? Birdlife Ornithologe Norbert Teufelbauer sagt, mit der Winterfütterung erleichtert man das Überleben im Winter.

Es gibt ein paar Punkte, die bei der Fütterung zu beachten sind. Das Futter sollte so angeboten werden, dass es sauber und trocken ist und bleibt. Am besten eigenen sich dazu Silofutterhäuser oder -säulen. Wichtig ist, dass die Vögel nicht im Futter sitzen können, denn dann wird es durch Kot verschmutzt und schadet mehr als das es hilft. Der Platz sollte geschützt vor zu viel Trubel sein. Verstecke und Fluchtmöglichkeiten in der Nähe geben den Vögeln mehr Sicherheit. Vor allem Gedanken an die Nachbarskatzen.

Ein vielfältiges Angebot für die verschiedenen Vogelarten bringt die bunte Vielfalt in den Garten. Von Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Walnüssen über Äpfel und Haferflocken darf der Tisch reich gedeckt sein.

So lassen sich dann unsere Gefiderten Freunde wunderbar im Garten beobachten!

Du willst bei der Zählung der Wintervögel mitmachen? Alle Informationen findest du unter: birdlife.at

Du hörst bereits die Vögel zwitschern? Dann nichts wie los und zwischen 5. und 7. Jänner auf Beobachtungsposten gehen! Genieße das bunte Treiben und erkenne unsere heimischen Wintervögel direkt vor deiner Haustür, im Park oder im Urlaub.

Foto Blaumeise: BirdLife Österreich © Alexander Tschögele
Grafik: BirdLife Österreich
Text © Anna Schumann

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